Die Kurzversion der Antwort ist ganz einfach: Weil Jesus selbst es angeordnet hat. Er hat es nicht nur selbst vorgemacht, sondern stellte die Taufe auch als ganz natürlichen Vorgang für alle, die seine Jünger sein wollen, dar (Matthäus 28,19-20; Markus 16,16).
Ganz klar: Wichtig ist nicht die Taufhandlung, sondern dein Glaube an Jesus Christus! Als öffentliches Bekenntnis stellt die Taufe symbolisch für alle sichtbar dar, was in deinem Leben bereits geschehen ist - nämlich in dem Moment, als du dich für Jesus entschieden hast. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen - und deshalb bleibt der Glaube an Jesus auch einzige Voraussetzung für die Taufe. Zu Zeiten des Neuen Testaments wurden Gläubige sofort nach ihrer Entscheidung getauft. Es gibt eigentlich keinen Grund, mit der Taufe zu warten!
Im 6. Kapitel des Römerbriefs erklärt Paulus: Genau so, wie Jesus Christus gestorben ist, begraben wurde und wieder auferstand, hat auch dein altes Leben ein Ende. Gott schenkt dir als Antwort auf deinen Glauben neues Leben. Die Taufe stellt diesen Vorgang in drei "Akten"symbolisch dar:
Mit Jesus gestorben Mit der Entscheidung für Jesus endet das alte, schuldbeladene Leben ohne Gott |
Mit Jesus begraben Das alte Leben ist wirklich beendet. |
Mit Jesus auferstanden Statt dessen schenkt Gott neues Leben: als sein Kind, unter seiner Herrschaft und begleitet durch seinen Geist.
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Ein kurzer Vergleich zwischen unserem Taufverständnis und dem der evangelischen Landeskirche zeigt, dass es sich bei unseren Taufen nicht um eine Wiederholung des bereits in der Kindertaufe geschehenen. Das Problem: Beide Seiten benutzen die Bezeichnung "Taufe"und verstehen ihre Praxis als eine Umsetzung des biblischen Taufbefehls.
Die landeskirchliche Taufe ("Kindertaufe") | Die Taufe nach unserem Verständnis ("Glaubenstaufe") |
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Das im evangelischen Taufverständnis enthaltene Heilsversprechen Gottes ist eine biblische Realität und Zusage an alle Menschen, die aufgrund von Jesu Tod am Kreuz nur noch im Glauben Gottes Geschenk annehmen müssen. Während auch wir z.B. im Rahmen einer Kindersegnung dieses Versprechen betonen, sehen wir nicht die Notwendigkeit einer sakramentalen Handlung, um das Versprechen zu "entfalten". Darüber hinaus haben wir Probleme, diesen Zuspruch mit dem biblischen Taufbefehl in Verbindung zu bringen, da wir im biblischen Vorbild immer wieder klar die gleiche Reihenfolge sehen:
Es zeigt sich relativ klar, dass den beiden "Taufen" völlig unterschiedliche Verständnisse zu Grunde liegen und es sich bei unserer "Glaubenstaufe" nicht um eine Wiederholung der bei der Kindertaufe praktizierten sakramentalen Handlung handelt.